18.02.2017 19:00 Uhr Jazz funkt
Bojan wie? Zulfikarpašić. Bojan Z, wie er sich, um sich die dauernden Nachfragen wegen seines langen Nachnamens zu ersparen, auch nennt, war am 21. Januar nicht zum ersten Mal in der Esslinger Dieselstraße zu Gast. Es ist allerdings lange her, dass er mit Henri Texier noch in den alten Räumlichkeiten gespielt hat. In Paris kennt man ihn spätestens seit seiner schönen Erstlings-CD Bojan Z Quartet. Schon hier findet sich zum Beispiel mit Grana od Bora (Der Pinienzweig): kein plakativer Balkan-Jazz, sondern eine sehr sensible Adaptation einer alten bosnischen Vollksweise. Auf Koreni (Wurzeln, 1999) kommt diese Dimension u.a. mit dem Ney-Flötisten Kudsi Ergüner noch stärker heraus, wobei es Nicht-Ex-Jugoslawen schwerfallen dürfte, zwischen serbisch, türkisch und weiteren Kreisen einer sagen wir mal vom Gebiet des osmanischen Reichs her geprägten Musik eine klare Grenze zu ziehen. Das ist aber noch nicht alles: Solo oder mit Nils Wogram kommen die Besonderheiten seines Klavierspiels stärker zum Tragen, etwa wenn er in verschiedenen TEchniken zugleich die Tasten und die Saiten im "Inenklavier" bespielt und damit einzigartige Klangeffekte erzielt. Wir versuchen einen kleinen Überblick zu bieten.
Von Diet & Pit