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18.07.2017 09:00 Uhr Morgenlatte – Theoriegewichse vom Feinsten (eingestellt)

Glücklich im Abseits

Free Jazz als »Szene«, als musikalisch-kulturelles Soziotop gibt es jetzt fünfzig Jahre – es ist tatsächlich fünfzig Jahre her, dass Bill Dixon in New York die Oktober Revolution im Jazz ausrief, die noch vereinzelten Freigeister zusammenrief und sie erstmals als Szene vorstellte. Wenn man bedenkt, dass damals Jazz als Kunstform selbst erst fünfzig Jahre existierte, dann bedeutet das von heute ausgesehen, dass (mindestens!) die Hälfte dieser Geschichte auch von Free Jazz, also von freier, ungezügelter, atonaler und klangorientierter Improvisation geprägt ist. Und bis heute hat sich »der Jazz« nur widerwillig und maximal für kurze Zeit damit abgefunden. Warum das so ist, warum es sich nie ändern wird und was das alles mit der vielbeschworenen »Improvisation« auf sich hat, wird Felix Klopotek in seinem Vortrag erläutern.

Felix Klopotek lebt und arbeitet in Köln und schreibt, wenn Zeit, Familie und Politik es zulassen, immer noch am liebsten über Free Jazz.

»Entgegen einer landläufigen Auffassung ist Improvisation eine materialistische Tätigkeit.
Hehre Ziele: das egalitäre Kollektiv, die Verknüpfung unterschiedlicher Bewusstseins- und Zeitzustände, mithin eine neue Autorenschaft, mögen die Absicht musikalisch improvisatorischen Tätigkeit sein, aber nicht deren Voraussetzung.
Tatsächlich bilden die Voraussetzungen, wie den unmittelbaren Gegenstand im Vollzug der Tätigkeit das Material, d.h. das Instrument und seine je spezifischen Eigenschaften, der Musiker und seine persönlichen, sozialen Prägungen und die vielfältigen, daraus sich ergebenden Beziehungen: Musiker/Musiker, Musiker/Instrument, Instrument/Instrument (…)
Entscheidend ist: Methode und Gegenstand sind nicht zu trennen, sondern durchdringen einander und sind nicht abhängig vom jeweils anderen zu verstehen.«

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