18.09.2015 19:00 Uhr Äther
Die Aufspaltung der direkten und postumen Hegel-Schüler in den konservativen Zweig der Althegelianer einerseits und der linken Junghegelianer andererseits führt in eine Politisierung der Hegelrezeption. Der Versuch, die Religionskritik auch als Kritik der Religionsphilosophie aus seiner Halbherzigkeit in eine Aufhebung der Religion zu führen, wird zu einer Gegenreligion – im Falle Max Stirners zur Vergöttlichung und Heiligsprechung des Subjekts. Die dialektische Methode wird dabei übernommen, aber die philosophischen Ideen umzustülpen versucht. Die schließlich revolutionären Ideen als Gegenpol zu Hegels Rechtsphilosophie in seinem Sosein im preußischen Staat und zur Geschichtsauffassung des großen Lehrers bleiben im Versuch einer Praxisbezogenheit wiederum in einem idealistischen Stadium stecken.