22.06.2016 20:00 Uhr Humanismus & Aufklärung (eingestellt)
Der Vatikan und seine Vertreter hatten in vielerlei Hinsicht ein begründetes Interesse daran, vor allem katholischen Nationalsozialisten und Faschisten die Flucht zu ermöglichen. Wie der österreichische Bischof Alois Hudal kritisierten zwar viele von ihnen die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, fürchteten aber auch die Möglichkeit einer kommunistischen Machtergreifung in Italien und anderen katholisch dominierten Staaten, was den politischen des ehemaligen Kirchenstaats stark unterminiert hätte. Auch diesen Zusammenhang hatte La Vista in einem vertraulichen Bericht an das State Department am 15. Mai 1947 genau erkannt: "Der Vatikan ist sicherlich die größte Einzelorganisation, die in die illegale Flüchtlingsbewegung verstrickt ist. [...] Die Rechtfertigung des Vatikans für seine Beteiligung an dieser illegalen Emigrationsbewegung ist einfach die Verteidigung und Verbreitung des Glaubens. Es ist der Wunsch des Vatikans, jeder Person, unabhängig von Nationalität oder politischer Überzeugung, zu helfen, sofern die Person nur katholisch ist. Der Vatikan rechtfertigt seine Beteiligung am Fluchtnetz mit dem Wunsch, möglichst viele europäische und lateinamerikanische Länder aller politischen Richtungen zu unterwandern, solange diese Menschen nur aufrechte Anti-Kommunisten sind und positiv zur katholischen Kirche stehen."
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Giordano-Bruno-Stiftung, Regionalgruppe Stuttgart/Mittlerer Neckarr