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24.01.2017 09:00 Uhr Morgenlatte – Theoriegewichse vom Feinsten (eingestellt)

"Daß Wert, Geld, Kapital keine sogenannten „Funktionen“ haben, die sich definieren, mathematisieren, sodann instrumentalisieren ließen, sondern vielmehr das prozessierende Verhältnis der falschen Gesellschaft zu sich selbst darstellen, das heißt die permanente Vermittlung des Unglücks, das geht den Nationalökonomen über die Hutschnur und bringt sie systematisch um die Vernunft.

Denn die Ideologie des Geldes schließt das Dritte der Vermittlung systematisch aus, und der daraus entspringende Denkzwang des Verstands kollabiert an sich selbst. Die Antinomie des Denkens, die aus dem „Geldrätsel“ (Marx) folgt, muß unbedingt gedacht werden, kann dies aber überhaupt gar nicht: daß der im Geld erscheinende Wert, daß diese Selbstidentifikation als ein Verhältnis der unmittelbaren Gleichzeitigkeit von These und Antithese, von „sowohl als auch“ einerseits, von „weder – noch“ andererseits erscheint; daß der Wert die Logik in einem konstituiert wie zugleich überschreitet, das läßt noch das scharfsinnigste Rindvieh und den gewitzigsten Idioten, ob nun Keynesianer oder Neo-Liberaler, kirre werden; und deshalb übergibt es sich letzten Endes der letzten Instanz: dem Souverän. Kann man das verstehen?

Vielleicht eben dann, wenn der Begriff der Ideologie nicht als objektiv notwendiges falsches Bewußtsein gefaßt wird, das heißt als widerzuspiegelndes und zu bekennendes Dogma, sondern eben als die spontaneistische Oszillation der Meinung in der Antinomie. Der Begriff der Sache wäre dann die Abschaffung der Sache, das heißt: die Befreiung vom manischen Zwang, das Undenkbare verstehen und theoretisieren zu wollen. Das heißt nichts anderes als: „Die gefährlichste Sorte von Dummheit ist ein scharfer Verstand“ (Adorno)."

https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Bruhn

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