11.07.2025 18:00 Uhr Inforedaktion: südnordfunk
Vergessene Stimmen aus Sudan | Landkonflikte in Uganda | Interview mit dem Migrationsforscher Fabian Georgi

Zwei Fälle mit Beteiligung deutscher Firmen in Uganda: Landkonflikte durch Investitionen in den Export von Kaffee und Klimazertifikaten - Betroffene berichten | »Forgotten Voices« - zivile Stimmen aus dem Sudan - Die Filmemacherinnen im Interview über die gestohlene Revolution | Interview mit Fabian Georgi über Festungskapitalismus und die Realutopie der Bewegungsfreiheit
Entwicklung oder Enteignung?
Lokale Perspektive auf zwei Fälle deutscher Firmen, die in Uganda in die Exportwirtschaft investiert haben
Land is not for sale – das Land steht nicht zum Verkauf – so sagte einmal der ugandische Präsident Museveni anlässlich einer Fabrikeröffnung. Und doch ist Uganda aktuell einer der weltweiten Hotspots von Landnahmen, auch als Landgrabbing bekannt. Weil die Regierung Investoren Zugang zu Land verschafft, oft auf Kosten der Bevölkerung.
Zwei Fälle zeigen auf, wie deutsche Unternehmen in Prozesse investitionsbasierter Landkonflikte verwickelt sind – einmal geht es um Kaffee für den Export, einmal um Aufforstungen, mit denen CO2-Zertifikate erwirkt werden, die auf dem globalen Kohlenstoffmarkt angeboten werden. Der Beitrag entstand im Juni 2025 in einem Kooperationsprojekt von südnordfunk, Witness Radio Uganda und Radio Dreyeckland.
»Die Revolution ist nicht gescheitert, sie wird uns gestohlen«
Die Filmemacherinnen Mai Shatta und Ilaaf Khalfalla zu ihrem Film »Forgotten Voices«
Der Dokumentarfilm »Forgotten Voices« beginnt mit Bildern junger Menschen, die an den Straßenprotesten in der sudanesischen Hauptstadt Khartum im Jahr 2022 und der dortigen Dezemberrevolution teilnehmen. Doch hauptsächlich erzählen Vertriebene ihre Geschichten, das Filmmaterial wurde aus zehn Ländern gesammelt. Dabei ist der Film zu einem Zeugnis des blutigen Krieges geworden, der auf die Revolution folgte.
»Ohne die restriktive Form von Grenzregimen könnte diese dystopische Funktion des Kapitalismus heute gar nicht mehr funktionieren«
Interview mit dem Migrationsforscher Fabian Georgi
Migration wird weltweit vermehrt gewaltsam kontrolliert und eingeschränkt. Um dieser Gewalt etwas entgegenzusetzen, müsste es Menschen möglich sein, sich global frei zu bewegen und niederzulassen. Im Gespräch mit Fabian Georgi zu seinem Buch »Grenzen und Bewegungsfreiheit« entwickelt sich eine alternative Zukunftsvision ohne Grenzgewalt und Festungsdenken.
Alles Südnordfunk Sendungen zum Nachhören: https://www.freie-radios.net/serie/suednordfunk