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11.07.2017 09:00 Uhr Morgenlatte – Theoriegewichse vom Feinsten (eingestellt)

100 Jahre 1917: Was wurde aus der Oktoberrevolution? (Teil 2)

"Rasant hatte sich der Rote Oktober zu einem weltweiten Fanal entwickelt. Die Russische Revolution löste eine politische Erschütterung aus, die sich schwerlich überschätzen läßt und bis zum heutigen Tag fortwirkt, in manchem der Amerikanischen und der Französischen ähnlich, wie Bertrand Russell bereits 1920 anmerkte. Egal, wie man zu ihr steht – sie affiziert das Hier und Jetzt, nötigt nach wie vor zur Reflexion, zur Stellungnahme." (Markus Bitterolf, Denis Maier)

"Was von jeher den letzten Sinn aller menschlichen Bestrebungen gebildet hat, worum die Denker aller Zeiten immer wieder gerungen [...] haben, das Streben nach Erlösung und Beglückung der Menschheit: von alldem behauptet der Bolschewismus, er sei imstande, es jetzt, sofort und ohne Aufschub, zu erfüllen. Seine Lehre will nicht mehr eine unklare Vertröstung auf eine bessere Zukunft sein, sondern die Anweisung zu deren augenblicklicher konkreter Verwirklichung. Ein solcher ungeheurer Anspruch fordert höhere Beachtung heraus, als staatlichen und sozialen Reformen gewöhnlich zuteil wird, nötigt aber auch zu ernsterer und gewissenhafterer Kritik. [...] Hier handelt es sich eben um eine Umwälzung, die behauptet, daß mit ihr und durch sie die alte Welt aufhöre und eine neue Menschheit beginne." (René Fülöp-Miller, 1926)

Dieses Jahr wird die Oktoberrevolution hundert Jahre alt. Seit einem Vierteljahrhundert ist die Sowjetunion nur mehr Geschichte, und mit ihr der Arbeiter- und Bauernstaat, das größte Land der Erde, der transnationale Staat, der den Sozialismus im Namen führte. Grund genug die Geschichte des gescheiterten Weltveränderungsversuchs Revue passieren zu lassen.
Heute der zweite und letzte Teil des Vortrags von Konrad Hecker, der sich seinem Gegenstand leidenschaftlich nähert, im ausufernden Duktus eines Filibusters, in geradezu Castro'scher rhetorischer Ausdauer.
Der Referent übt eine scharfe kategoriale Kritik, die die staatgewordene "politische Ökonomie des Sozialismus", die nicht enden wollende Übergangsgesellschaft, den proklamierten Realsozialismus mit dem Anspruch des kommunistischen Projekts ("Kritik der politischen Ökonomie") konfrontiert.

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