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13.11.2018 09:00 Uhr Morgenlatte – Theoriegewichse vom Feinsten (eingestellt)

Ökonomische Krisis und gesellschaftlicher Autoritarismus. Von der Krisis des Liberalismus zur Krisis des Neoliberalismus.

Mit der Großen Depression von 1873/79 bricht der klassische Liberalismus der bürgerlichen Revolutionen zusammen. Die Epoche des Imperialismus be­ginnt, die bis zum Ersten Weltkrieg und zur Großen Depression von 1929/33 dauert. Seit dem Imperialismus zeichnen sich alle Formen der bürgerlichen Politik-Ökonomie aus durch eine theoretische und praktische Ideologie, die den utopischen Gehalt des Liberalismus hinter sich läßt. An die Stelle der vordem proklamierten Herrschaft „List der Vernunft“ tritt eine „List“ ohne „Vernunft“: ein gesellschaftlicher Irrationalismus, auf dessen Grundlage ein sozialatomistischer Rationalismus möglich ist. Im Inneren der Nationen wird ein gesellschaftlicher und politischer Autoritarismus, im Verhältnis nach außen ein aggressives Freund-Feind-Verhältnis aufgerichtet. Im angelsächsi­schen Staatsinterventionismus wird dieser Zusammenhang unter dem Mantel des Pazifismus und des Wohlfahrtsstaats fortgeführt. Im Nationalsozialismus resultiert die Entwicklung im „SS-Staat“ (Kogon) und im Zweiten Weltkrieg. Der gegenwärtig herrschende Neoliberalismus geht von dieser Entwicklung aus, setzt sich ihr scheinbar entgegen, um durch den Gegensatz das Ver­drängte in neuer Form zu reproduzieren. Im nach-utopischen System des irrationalen Rationalismus ist, so scheint es, der theoretischen und prakti­schen Kritik der Boden entzogen: das Bestehende bietet weder die Aussicht auf seine Vorgeschichte noch auf einen „neuen Gesellschaftszustand“ (Marx). Das zeigte sich erstmals in der „konformistischen Revolte“ (Hork­heimer) von 1933.

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