Direkt zum Inhalt
Bild
Radiobanner

19.02.2019 09:00 Uhr Morgenlatte – Theoriegewichse vom Feinsten (eingestellt)

Smart Home - Smart Hack
Mehr als 10.000 unterschiedliche Device-Hersteller aus aller Welt verwenden die Basis-Plattform (WIFI-Modul, Cloud, App) eines einzigen Unternehmens zur technischen Umsetzung ihrer Smart-Home-Produkte.
Die Analyse dieser Basis zeigt erhebliche Sicherheitsmängel auch konzeptioneller Natur und somit diverse Angriffspunkte, von denen mehrere Millionen Smart Devices betroffen sind.
Der Vortrag stellt die Funktionsweise smarter Geräte im Zusammenhang mit der genannten Basis-Plattform dar, zeigt das Ausmaß der Sicherheitslücken anhand diverser Angriffsszenarien und bietet der Community eine Lösung für die sichere Nutzung der betroffenen Geräte.
Für die dem Vortrag zu Grunde liegenden Tests wurden verschiedenste Glühbirnen und Steckdosen verschiedener Hersteller bestellt und untersucht. Dabei fiel sofort auf, dass sehr oft ein ESP8266 (sehr kostengünstiger 32-Bit-Mikrocontroller mit integriertem 802.11 b/g/n Wi-Fi) der chinesischen Firma espressif verwendet wird.
Weitere Untersuchungen zeigten, dass neben dem verwendeten WIFI-Modul, unabhängig vom aufgedruckten Hersteller der Smart-Devices, auch dieselbe Cloud, sowie die gleiche Basis-App eines chinesischen IoT-Modul-Herstellers verwendet wird.
Diese Basis-Plattform ermöglicht somit jedem weltweit in kürzester Zeit selbst zum Reseller von bereits fertigen Produkten, wie „Smart Bulbs“ und „Smart Plugs“ zu werden, oder seine ganz eigenen Smart-Devices auf den Markt zu bringen, auch ohne den Besitz tieferer technischer Kenntnisse bezüglich IoT oder IT-Sicherheit.

Die Analyse der "Smart"-Devices, die diese Basis-Plattform verwenden, ist allgemein erschreckend. Einfachste Sicherheitsregeln werden nicht befolgt und es gibt gravierende systematische und konzeptionelle Mängel, die stark zu Lasten der Sicherheit der Endanwender gehen. Aufgrund der einfachen Möglichkeit des Bezugs und Inverkehrbringens solcher Smart-Devices sind ganz neuartige kriminelle Konzepte denkbar, die auch ohne großes Experten-Hacker-Wissen in die Tat umgesetzt werden könnten.

Der Vortrag stellt die Funktionsweise der untersuchten smarten Geräte im Zusammenhang mit der verwendeten Basis-Plattform dar und zeigt das Ausmaß der Sicherheitslücken anhand diverser Angriffsszenarien.
Abschließend wird eine Lösung des Sicherheitsdilemmas bei der Verwendung betroffener Smart-Devices angeboten, welche die sichere Nutzung dieser Geräte im eigenen Zuhause, auch für Nichtexperten, möglich macht.

Chaos im Fernsehrat von Leonhard Dobusch

Seit Juli 2016 darf ich – nominiert unter anderem vom CCC – den Bereich "Internet" im Fernsehrat des ZDF vertreten. Nach gut zwei Jahren ist es Zeit für eine Zwischenbilanz: Was macht ein Fernsehrat, was machen öffentlich-rechtliche Angebote im Netz, und was sollten sie eigentlich tun?

Der Fernsehrat vertritt die Interessen der Allgemeinheit gegenüber dem ZDF. Deshalb ist er kein Expertengremium, sondern so vielfältig wie die Gesellschaft selbst. Seine Mitglieder werden von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen entsandt. Der Fernsehrat tagt öffentlich. Sowohl die Tagesordnung als auch die Zusammenfassungen der wesentlichen Ergebnisse der Sitzungen werden im Internet veröffentlicht.

So beschreibt sich der ZDF-Fernsehrat auf seiner Webseite selbst. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2014 mussten die Länder den ZDF-Staatsvertrag neu formulieren, der Fernsehrat ist deshalb seit Juli 2016 neu zusammengesetzt. Nur noch maximal 20 von 60 Mitgliedern dürfen aktive Politiker sein, der Rest soll verschiedene gesellschaftliche Gruppen repräsentieren. Neu hinzu kamen im Zuge der Neuordnung Vertreter, die von den Ländern – in der Regel auf Vorschlag von Vereinen oder Verbänden – für Bereiche wie Minderheiten, Menschen mit Behinderung, Digitales oder LGBTQI nominiert werden.

Während Bayern das Nominierungsrecht für den Bereich "Digitales" an den Branchenverband der Telekommunikationsindustrie BITKOM delegiert hat, wurde ich vom Land Berlin auf gemeinsamen Vorschlag der vier Vereine Chaos Computer Club (CCC), D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt e. V., eco – Verband der Internetwirtschaft und media.net berlinbrandenburg e. V. für den Bereich "Internet" nominiert.

Nach etwas mehr als der Hälfte meiner vierjährigen Periode möchte ich im Rahmen des 35C3 von meinen Aktivitäten als und im Fernsehrat berichten – zumindest soweit das übertriebene Verschwiegenheitsklauseln zulassen – und skizzieren, welche (neuen) Aufgaben öffentlich-rechtliche Medien gerade im Zeitalter digitaler Plattformöffentlichkeiten haben.

https://netzpolitik.org/neues-aus-dem-fernsehrat/

Nachricht zur Sendung

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und bin damit einverstanden, dass meine Eingaben gespeichert werden und ich bei Bedarf per E-Mail kontaktiert werde. Diese Einwilligung kann ich für die Zukunft jederzeit per E-Mail an internet@freies-radio.de widerrufen.