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05.05.2020 09:00 Uhr Morgenlatte – Theoriegewichse vom Feinsten (eingestellt)

Michael Brie: "Von Lenin lernen, es anders zu machen"

Vortrag von Michael Brie zum 150. Geburtstag W. I. Lenins im "Seniorenclub im Karl-Liebknecht-Haus" im Januar 2020

Im Vortrag wird auf den strategischen Suchprozess Lenins in der Zeit vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zur Oktoberrevolution eingegangen: Klare politische Positionierung, Arbeit an einer revolutionären Dialektik, Entwicklung einer neuen kommunistischen Erzählung für das Zeitalter des Imperialismus, strategisch orientierte Gesellschaftsanalyse, ein grundlegend verändertes Konzept der Revolution für Russland und die imperialistische Peripherie, Erarbeitung von Vorstellungen zu Sozialismus und Staat und Fokussierung auf konkrete Projekte des Einstiegs in den Sozialismus gingen Hand in Hand. Davon kann die heutige Linke lernen - auf andere Weise revolutionäre Realpolitik zu verwirklichen.

Referent: Prof. Dr. Michael Brie, ist Fellow am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Zu seinen jüngsten Buchveröffentlichungen gehören: Futuring. Perspektiven der Transformation im Kapitalismus über ihn hinaus (2014, Münster: Westfälisches Dampfboot), Lenin neu entdecken. Dialektik der Revolution & Metaphysik der Herrschaft (2017, Hamburg: VSA, auch auf Englisch, Russisch und Chinesisch erschienen), Luxemburg neu entdecken: Freiheit für den Feind! Demokratie und Sozialismus (2019, Hamburg: VSA).

Dietmar Lange: „Die Ära der Angsthasen ist zu Ende“ - Die FIAT-Streiks in den 60er und 70er Jahren

Mitschnitt einer Veranstaltung in der Reihe "Politik und Kultur" im Dezember 2019

Referent: Dietmar Lange, Historiker und Doktorand der Freien Universität. Er hat sich in seiner Dissertation mit den FIAT-Streiks in den 1960er und 1970er Jahren beschäftigt. Sie wird in Buchform voraussichtlich 2020 erscheinen.

„Die Ära der Angsthasen ist zu Ende – heute wird gestreikt“, ist auf einem Schild während der FIAT-Streiks 1969 zu lesen. Das Jahr markiert einen radikalen Umbruch der sozialen Beziehungen bei FIAT-Mirafiori in Turin. Über ein Jahrzehnt sollte die größte Auto-Fabrik Italiens nicht mehr zur Ruhe kommen. Linke aus ganz Europa sahen die FIAT-Streiks als Bezugspunkt. Für die Gewerkschaftslinke wurde Mirafiori zum Experimentierfeld basisdemokratischer Organisationskonzepte, für die radikale Linke das Fanal für den Aufstand des „Massenarbeiters“ und seinen „Kampf gegen die Arbeit“. 50 Jahre danach schauen wir uns die Streiks noch einmal genauer an. Was waren die Ursachen und die Ergebnisse? Welche Auswirkungen hatten sie auf die Arbeitsbedingungen? Wie reagierten die Gewerkschaften, und welchen Einfluss hatten die Kämpfe auf linke Theorie und Praxis – wie den Operaismus? Welchen Einfluss hatte der Operaismus in der Fabrik? Was war Mythos und was Realität? Schließlich wollen wir auch überlegen, was aus den damaligen Ereignissen für heute zu lernen ist.

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