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16.03.2021 09:00 Uhr Morgenlatte – Theoriegewichse vom Feinsten (eingestellt)

Zurück in die 50er?
Geschlechterverhältnisse in der Corona-Krise
mit Sarah Speck

In der Corona-Krise übernehmen Frauen wegen der Kita-Schließungen und Homeschooling deutlich mehr Sorgearbeit und stecken beruflich zurück. Fälle von häuslicher Gewalt sind gestiegen.
Wirft die Corona-Krise uns in Geschlechterverhältnisse der westdeutschen 1950er zurück?
Schon vor Corona war Sorgearbeit eher den Frauen in heterosexuellen Partnerschaften aufgebürdet.
Unbezahlte Hausarbeit ist etwas, wofür man ein warmes Danke erntet oder ein paar Blumen am Muttertag.
Für schlecht bezahlte und überlastete Pflegekräfte - in der Mehrheit weiblich - wurde vom Balkon applaudiert und der Heldenstatus verliehen - bessere Bezahlung? Fehlanzeige. Was ist wertvolle Arbeit, was nicht? Was ist Arbeit und was wird gar nicht erst als Arbeit betrachtet?
Wie verändert die Krise (gleichberechtigte) Partnerschaften? Und wo können Feministinnen jetzt aktiv eingreifen?

Diese Fragen diskutieren wir mit Prof. Dr. Sarah Speck, Sozialwissenschaftlerin an der Uni Frankfurt.
Sie forscht zu Geschlechterfragen, sozialer Ungleichheit, Paar- und Familiensoziologie.
Mit Cornelia Koppetsch hat sie 2015 das Buch „Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist.
Geschlechterkonflikte in Krisenzeiten“ veröffentlicht.

Über den gesellschaftlichen Einfluss und die Anschlussfähigkeit des Antifeminismus

Seit Mitte der 2000er Jahre sind die Beschwörungen von “Gender-Ideologie”, “Erziehung zum Einheitsmenschen” und “feministische Weltverschwörung” mindestens unter AntifeministInnen in aller Munde. Im Vortrag zeigt Rebekka Blum die Gefahr des Antifeminismus als mobilisierende Bindeglied-Ideologie von konservativen, religiös-fundamentalistischen, maskulinistischen bis hin zu (extrem) rechten Bewegungen nach. Davon ausgehend zeigt sie die Verschränkung von Antifeminismus zu weiteren Ideologien wie Rassismus, völkischer Ideologie und insbesondere Antisemitismus auf. Der Vortrag verdeutlicht, dass es notwendig ist, Antifeminismus als Bestandteil rechter Ideologie und gefährliches Phänomen ernst zu nehmen und zu bekämpfen.

Rebekka Blum ist Soziologin, politische Bildnerin und Publizistin mit den Schwerpunkten Antifeminismus und (extreme) Rechte. Im Frühjahr 2019 ihr ist Buch „Angst um die Vormachtstellung. Zum Begriff und zur Geschichte des deutschen Antifeminismus“ bei marta press erschienen. Sie promoviert zu „Antifeminismus in Westdeutschland zwischen 1945 und 1990“ und ist Mitglied im Netzwerk femPI (feministische Perspektiven und Intervention gegen die (extreme) Rechte).

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