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12.01.2023 18:00 Uhr Inforedaktion: onda-info

Sendungstitel
554 und 555
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onda-info 554
Am 7. Dezember setzte der peruanische Kongress Präsident Pedro Castillo ab. Das Parlament kam damit Castillos Vorhaben zuvor es aufzulösen und Neuwahlen durchzuführen. Castillo wollte durch diese und eine Reform des Justizsystem die Regierbarkeit des südamerikanischen Landes wiederherstellen. Denn Peru befindet sich in einer politischen Dauerkrise, welche sich seit 2016 zunehmend verschärft und die Instabilität der Regierung zur Folge hat.
Doch sowohl Vizepräsidentin Dina Boluarte, als auch die Chefs der Streitkräfte und der Polizei, sowie der Oberste Gerichtshof verweigerten Castillo ihre Unterstützung. Auch traten eine Reihe von Minister_innen von ihren Ämtern zurück. Nach seiner Absetzung wurde der ehemalige Präsident verhaftet. Gegen ihn ist ein Ermittlungsverfahren aufgrund des Verdachts der Rebellion eingeleitet worden.
Auch nach Vereidigung von Dina Boluarte als erster Präsidentin Perus kommt das Land nicht zur Ruhe. Im Gegenteil, seit Castillos Absetzung kommt es zu Protesten, gegen die Boluarte das Militär auf die Straße geschickt hat. Dutzende Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Doch es geht um mehr, als um die Absetzung Castillos. Die Protestierenden fordern einen tiefgreifenden Wandel in der Politik. Und immer lauter wird der Ruf nach einer verfassungsgebenden Versammlung, einem der Wahlversprechen Pedro Castillos. Denn die derzeitige Verfassung stammt noch aus der Zeit der Fujimori-Diktatur.
Einen Erfolg hatten die Proteste jedoch bereits. Kurz vor Weihnachten beschloss der peruanische Kongress die Wahlen nun doch auf 2024 vorzuziehen.
Die Nachbar*innen Perus in Chile standen kurz davor eine der fortschrittlichsten Verfassungen der Welt zu bekommen. Doch im September 2022 stimmten 62 Prozent der Chilen_innen gegen den durch einen demokratisch gewählten Verfassungskonvent ausgearbeiteten Entwurf. Ute Löhning und Leonel Yañez gehen der Frage nach, warum die Mehrheit der chilenischen Bevölkerung gegen diesen Entwurf gestimmt hat. Wie geht es weiter? Was bedeutet diese Entscheidung für die linke Regierung Chiles und was für die sozialen Bewegungen? Und was bleibt von dem Prozess, den die Protestbewegung von 2019 angestoßen hat? Das sind weitere Fragen, welche die beiden in ihrer Analyse des Referendums beleuchten.

onda-info 555
Unser erstes Info im Jahr 2023 führt uns nach Costa Rico, Mexiko und Paraguay.
Am 25. November 1960 ermordeten die Schergen des dominikanischen Diktators Rafael Trujillos die drei auch als „Las Mariposas“ bekannten Schwestern Minerva, María Teresa und Patria Mirabal. Trujillos Diktatur überlebte die Bluttat nur ein halbes Jahr, doch die Erinnerung an diesen Tag wird bis heute weltweit wach gehalten. Nele Ruschewski und Veronica Rossa berichten darüber, wie der 25. November in Paraguay begangen wird.
Auch im Urlaubsparadies Costa Rica ist der Alltag von Gewalt, Elend, und Enteignung geprägt, der historischen Realität ganz Lateinamerikas. Offiziell erkennt das Land 24 indigene Gebiete an, doch viele davon werden weiterhin von nicht-indigenen Landbesitzer*innen bewohnt. Radio matraca berichtet über den ungleichen Kampf der Indigenen um die Rückgabe ihres angestammten Territoriums.
In unserem neuesten Reinhörer stellen wir Euch La Cuixtleña vor, ein kleines Community Radio aus dem südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Wir berichten, wie der Sender seiner Gemeinde dabei half, durch die Pandemie zu kommen. Der Gründer der Station, Uriel Velasquez begleitet uns mit seiner Band Sangre Cuixtleña musikalisch durch dieses Info. Zusammengestellt wurde es von Knut, der allen eine interessante halbe Stunde und ein ganz tolles Jahr 2023 wünscht.

Eine Ausgabe der Sendung Inforedaktion: onda-info.

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